Wie das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus vor kurzem mitteilte, erzielte unsere Klasse 9a den 1. Landespreis beim renommierten Schülerlandeswettbewerb „Erinnerungszeichen“. Die Wettbewerbs-Jury stufte ihr Projekt von den insgesamt 130 Beiträgen, die noch vor den umfangreichen Schulschließungen eingereicht worden waren, als eines der besten ein. Verbunden ist dieser Erfolg mit einem Geldpreis von 500 Euro, der in die Klassenkasse fließt.
„Schüler geben der Geschichte ein Gesicht.“ So hieß der diesjährige Titel des Geschichtswettbewerbs, an dem sich die Klasse unter Leitung ihres Deutschlehrers Andreas Reuter beteiligte. Als Projektthema wählte sie eine ganz naheliegende Frage: Warum heißt unsere Schule überhaupt Wolffskeel-Schule? Dass es sich um ein altes Adelsgeschlecht handelt, war den Schülern teilweise noch bekannt, unklar war, warum man sich in den Sechzigerjahren genau für diese Familie als Patronatsgeber entschieden hatte.
Für ihr Projekt recherchierten die Teilnehmer unter anderem in Fachbüchern, alten Jahresberichten und sogar in Originaldokumenten, die im Würzburger Staatsarchiv zu finden waren. Dabei gaben sie sich nicht damit zufrieden, möglichst viel über ausgewählte Persönlichkeiten der Familie Wolffskeel herauszufinden, sondern stellten eine andere Fragestellung in den Vordergrund: Inwiefern können das Handeln und die Einstellungen dieser Menschen noch heute als Vorbild dienen? Hierfür orientierten sich die Schüler an Werten, die sie im Rahmen einer Wertewoche erarbeitet hatten. Die Ergebnisse ihrer Recherchen wurden bei einer großen Präsentation in unserer Schulaula vorgestellt, zu der man mit Luitpold Graf Wolffskeel von Reichenberg, seiner Frau und seinem Sohn sogar Vertreter der Familie Wolffskeel begrüßen konnte. Zusätzlich wurden eine Wandzeitung sowie eine Broschüre erstellt, die dazu dienen, dass sich alle Mitglieder der Schulfamilie über das Adelsgeschlecht informieren können. Der ursprüngliche Plan, die Projektergebnisse im Rahmen der Seniorenwochen des Landkreises Würzburg zu präsentieren, scheiterte an den Corona-Kontaktbeschränkungen. Doch in vier Ausgaben der „Seniorenpost“ erreichten die Beiträge der jungen Forscher doch noch ihre Adressaten.
„Leider wurde den Schülern durch Corona ein wunderbares Erlebnis genommen, nämlich die persönliche Preisverleihung im Bayerischen Landtag durch den Kultusminister“, bedauert Lehrer Andreas Reuter. Prof. Dr. Michael Piazolo, zusammen mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner Schirmherr des Wettbewerbs, lässt den Siegern auf schriftlichem Weg seinen ausdrücklichen Dank zukommen: „Ihr habt der Geschichte über reine Daten und Fakten hinaus ein Gesicht gegeben. Euer Engagement beeindruckt mich sehr.“ Die Sieger-Urkunden übergab stellvertretend am letzten Schultag Schulleiter Ingolf John. Dabei verlas er auch den Text der Laudatio der Wettbewerbs-Jury, in der es abschließend heißt: „Die Schüler der Projektgruppe der Wolffskeel-Realschule haben mit ihrem Projekt eine wirklich beeindruckende Leistung erbracht. Dafür gebührt ihnen und ihrer betreuenden Lehrkraft Andreas Reuter hohe Anerkennung.“