Am Montag, 8. Januar 2024, konfrontierte Nicole Diller, die pädagogische Leitung der oberfränkischen Umweltstation „Lias-Grube“, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d mit einem ganz besonderen Szenario. Sie sollten sich vorstellen, Bürger und Bürgerinnen der fiktiven Gemeinde Klein-Wasserlosen zu sein. Der fortschreitenden Klimawandel führt dort seit Jahren zu rückläufigen Niederschlagsmengen, steigenden Temperaturen und sinkenden Grundwasserständen. Aufgrund eines besonders heißen und trockenen Sommers hat sich die Lage drastisch verschärft und die Gemeinde kämpft mit den Folgen der Wasserknappheit. Niemand weiß, wie lange diese Situation noch andauern wird und daher muss mit den verbleibenden Wasserressourcen sparsam umgegangen werden. Verschiedene Interessensgruppen haben bereits unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich des Gebrauchs des Wassers angemeldet – jedoch reichen die Wasserressourcen nicht mehr aus, um allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Nach dem Eintauchen in diese realitätsnahe Spielsituation erhielten die Schülerinnen und Schüler an acht abwechslungsreichen Stationen eines Lernzirkels viele Informationen zu den Themen Wasserverbrauch und Klimawandel. Ausgestattet mit diesem Expertenwissen schlüpften sie in Kleingruppen jeweils in die Rolle von einer von sieben Interessengruppen (Gemüsebauer, Naturschutzverein, Wasserversorger, Papierfabrik, Gemeinderat, Jugendliche und Bürger). Anschließend legten die Kleingruppen in einer gruppeninternen Gesprächsrunde ihre Wünsche, Forderungen und Empfehlungen fest. Nachfolgend lud der Bürgermeister, dargestellt von Klassenlehrer Andreas Reuter, zu einer Bürgerversammlung ein. Zu Beginn bekam jede Gruppe dann die Möglichkeit, ihre Position den anderen Gruppen vorzustellen. In einer moderierten Diskussions- und Austauschrunde der gesamten Klasse wurden anschließend gemeinschaftlich Lösungen und Kompromisse gefunden.
Am Ende des arbeitsintensiven Vormittags ziehen die Schülerinnen und Schüler der 9d eine positive Bilanz. „Mir hat das Planspiel sehr gut gefallen, weil wir uns das Wissen selbst erarbeiten konnten“, meint Carlos Djossou. Und seine Mitschülerin Kim Cosmar ergänzt: „Die Kombination der spielerischen Elemente mit der Wissensvermittlung hat sehr viel Spaß gemacht.“
Andreas Reuter