Der zweite Donnerstag der Ganztagsklasse 5g stand unter dem Motto „Konferenzen und Kunst“. Wieder einmal erlaubte das goldene Herbstwetter den Unterricht draußen. Die Klasse bildete drei Gruppen und bekam die Aufgabe, ein Kunstwerk zum Leben zu erwecken. Vorbild war die Skulpturengruppe „Meeting“ von Wang Shugang. Diese sollten sie nachstellen und ein Meetingsgespräch zu einem selbst gewählten Thema verfassen und dann stattfinden lassen.
Die Ergebnisse hätten unterschiedlicher nicht sein können. Die erste Gruppe entschied sich dafür, die Konferenz in einer früheren Zeit stattfinden zu lassen. Ihr Thema war die Lebensmittelbeschaffung eines Fischerdorfes. Besprochen wurden Möglichkeiten, um den Ertrag zu steigern und in einem kooperativen Gespräch konnten alle einen Betrag leisten, sodass eine Lösung gefunden werden konnte.
Gruppe zwei suchte sich passend zu den aktuellen Wahlen das Thema eines Regierungswechsels aus. Der aktuelle Herrscher, der auch Mitglied des Meetings war, löste in der Gemeinschaft Unmut aus, weswegen sie darauf bestanden, ihn abzusetzen. Doch sie fanden keinen guten Nachfolger, weswegen sie sich durch eine demokratische Wahl für einen Affen entschieden, was fast schon eine satirische Wendung dieser Konferenz darstellte.
Die letzte Gruppe befasste sich mit dem Glauben. Jedes Mitglied erzählte von seinem Gott und nannte dabei immer einen anderen Namen z.B. Allah, Vishnu, Gott, Allmächtiger uvm.. Der für sie daraus resultierende Gedanke verwies darauf, dass trotz der vielen unterschiedlichen Namen, sie doch nur einen Gott haben. Die Mitglieder zeichnen sich trotz ihrer Verschiedenheit durch eine große verbindende Gemeinsamkeit aus. Das wollten sie hervorheben, um Frieden sicherzustellen. Eine schöne Metapher für unsere plurale Gesellschaft.
Im Anschluss an die zum Leben erweckten Kunstwerke wurden die einzelnen Themen noch einmal besprochen. Jede der drei Ideen entstand allein in der jeweiligen Gruppe und ganz ohne Vorgaben der Lehrkraft.
Es ist faszinierend, was in den Köpfen unserer Schüler stattfindet und es lohnt sich, ihnen die Möglichkeit zu geben, uns daran teilhaben zu lassen.