Balladen aus dem Distanzunterricht

Die Klasse 9 D hat sich im Deutschunterricht mit dem Thema „Poetischer Realismus“ beschäftigt. Hierzu sollten die Schüler eine Ballade schreiben, die inhaltlich den Untergang der Titanic und das Auffinden eines kleinen toten Jungen im Eiswasser aufgreift. Als Hintergrundinfo gab es einen Zeitungsartikel von Stefan Weißenborn vom 14. April 2012 „Schiffsunglück: Der tote Junge von der Titanic, den niemand kannte“. Der Fund des toten Zweijährigen rührte damals die Besatzung eines Rettungsschiffs so sehr zu Tränen, dass die komplette Crew an der Beerdigung teilnahm und diese sogar finanzierte. 100 Jahre später fand man durch neue Methoden heraus, wer der Unbekannte war. Doch er steht stellvertretend für zahlreiche andere, die ihren Tod in den kalten Wellen fanden. 

Zwar haben nicht alle das Thema „Ballade“ oder den Inhalt genau getroffen, doch kamen einige wunderschöne Werke heraus, die wir hier nicht vorenthalten wollen. 
(Martina Roth)

Ballade zum Untergang der Titanic

Von Magdalena Kremer

„Hilfe, Hilfe, ich werde ertrinken,
Mit dem Schiff zusammen versinken!“
„Lasst die Kinder in das Boot,
Sie leiden doch die größte Not!“
„Oh seht doch dieser Berg aus Eis,
So groß und mächtig weiß-
Erschien im Dunkel unbemerk´
und richtet an ein schrecklich´ Werk“.

In der riesgen Menschenmenge
herrscht auf Deck ein groß Gedränge:
Füße stampfen, Schreie schallen,
Hilferufe in der Eisesnacht verhallen.
Der Anblick des Eisbergs nichts Gutes verheißt,
Er ganze Familien auseinander reißt.
Ein Knabe gekauert in einem Eck,
Alle Rettungsboote weg.


Und dann herrscht plötzlich Stille –
War das wirklich Gottes Wille?
Nach sechs Tagen gespenstischer Ruh,
fährt ein Boot auf das Wrack hinzu.
Einer, Zwei, Drei
Tote Körper treiben vorbei.
Die Seeleute sollen bergen die Leichen,
Den Toten die letzte Ehre erweisen.

Die harte Schale der Seeleute zerbricht
und mitten ins Herz es ihnen sticht.
Ein kleines Bündel, grauer Mantel, Fell am Kragen-
Sie kaum es aufzuheben wagen.
Ein kleiner Junge, kaum zwei Jahr,
Seine Herkunft unklar war.
Im Gesicht des Toten war zu lesen,
der Niedergang der Titanic, 
ein großes Unglück gewesen

Ballade über das Kind im Wasser

Von Mariam Kamal

Das kleine Kind im Wasser schwimmt,
ein Mann geschickt über Borde springt.
Doch gefangen bin ich von dem fehlenden Glanz,
das in des Kindesaugen sollte tanz.

Die Harre fließen im Meerestakt.
Die Wimpern sind mit feinen Kristallen verzogen.
Ihm fehlte jeglicher Menschenkontakt.
Hat sich der Kleine nicht mal ausgetoben.

Das dieses Kind die Welt nicht erblicke.
War alles Schuld der monströsen Titanic,
Mit seinem noch monströseren Ungeschicke.
Was man sah mit einem Rundblick.

Mit seiner Kleidung dicht und warm verpackt,
wird die Leiche in einen Müllsack gepackt. 
Und verlassen hat mich sein Anblick matt,
So wie er uns verlassen hat.

Der tote Junge von der Titanic, den niemand kannte

Von Jaida Fraizer

Einst vor langer Zeit
Machte sich die Familie bereit
Auf zu neuen Ufern in ein fernes Land.
Doch ihre Reise nicht geplant stattfand. 
Den Jungen, den man am Rande tot auffand.

Vom Gletschereis freigegeben, 
fand man ihn nicht mehr am Leben.
Keiner wusste, wer er war.
Es vergingen viele Jahr.
Der Junge mit dem blonden Haar
War geschätzte zwei Jahr. 
Die Anteilnahme war sehr groß
Von allen, die ihn kannten, 
Fand man jedoch keine Verwandten. 

Die Beisetzung des Kleinen wurde von der Schiffsmannschaft übernommen, 
Nachdem sie im Hafen waren angekommen. 
Erst 94 Jahre später wurde er bekannt
Und der Name der Familie wurde genannt. 
Alle Passagiere an Bord fuhren weg und blieben fort. 

Gedicht zum Winter

Von Christian Walter

Nun ist die Weihnachtszeit vorbei,
bald haben wir schon den Monat zwei.
Bis zum Februar ist nicht mehr lang,
jedoch beginnt er ohne Vogelgesang.

Die Kinder spielen aufgeregt,
sie haben sich im weißen Schnee bewegt.
Sie bauen einen Schneemann,
doch das ist gar nicht schwer,
oh nein er fiel zu Boden,
die Kinder trauern sehr.

Es ist schon spät am Abend,
die Kinder müssen nach Haus,
ob sie morgen einen zweiten Schneemann haben,
das finden wir noch raus.

Jetzt heißt es ab ins Bett,
und schlafet ein geschwind,
damit die Kinder morgen ausgeschlafen sind.

Ballade über die Bergung der Toten der Titanic

Von Lana Reichel

Harte Männer waren alle in der Not,
Vom Sturm gepeitscht und umgetrieben
War die Hoffnung doch geblieben
Doch was sie fanden, war der Tod.

Sein kleiner Körper war erstarrt,
Das Leben ausgehaucht
Lag er auf offner See
An dieser Stelle aufgebahrt

Ins Rettungsboot hat er´s geschafft,
Und doch hat es ihn dahingerafft
Die Titanik liegt lang auf Grund
Und alles Leben in ihrem Schlund.

Erst hundert Jahre später
Das sagt uns die Geschicht`
Bekam sein Name ein Gesicht
Alle andren blieben verborgen in der Gischt.