Fahrt ins Konzentrationslager Buchenwald

Am Freitag, 17. September 2021, besuchten unsere Zehntklässlerinnen und Zehntklässler das Konzentrationslager Buchenwald in der Nähe von Weimar. Am Ende der 9. Jahrgangsstufe hatten sie im Geschichtsunterricht schon viel über die grausame Terrorherrschaft des Nationalsozialismus gehört. In der Gedenkstätte Buchenwald hatten unsere Abschlussschüler nun aber die Möglichkeit, Eindrücke an einem Originalschauplatz zu sammeln. Sie konnten sich ein genaues Bild davon machen,  wie im „Dritten Reich“ mit Menschen umgegangen wurde, die nicht zur NS-Volksgemeinschaft gehörten und deshalb verfolgt wurden.

Blick von den Baracken auf das Haupttor

Auf dem Weimarer Ettersberg fiel den Schülern zunächst einmal auf, dass es viel kälter als zu Hause war. Sie stellten Vermutungen auf, welch raues Klima hier wohl im späten Herbst oder im Winter herrschen müsse. Herr Köster, Herr Roth und Herr Reuter führten die Jugendlichen über das Gelände.  Anhand einer großen Skizze wurde den Schülern zu Beginn der Aufbau des Konzentrationslagers erläutert. Sodann wurden der Bereich der SS-Gebäude und die „Karachostraße“ bzw. „Blutstraße“, auf der die Häftlinge nach ihrer Ankunft ins Lager geprügelt wurden, genauer in Augenschein genommen. Anschließend durften die Schülerinnen und Schüler sich das Torgebäude anschauen, an dem sich der Hauptwachturm und die Arrestzellen befanden, in denen im „Dritten Reich“ SS-Aufseher Häftlinge auf grausame Weise gefoltert hatten. Die Inschrift im Lagertor („Jedem das Seine“) zeigte den Jugendlichen, wie menschenverachtend die Nazis auf ihre Gefangenen herabschauten.  Am Appellplatz erfuhren die Schüler schließlich, dass dort nicht nur Zählappelle stattfanden, sondern auch Strafmaßnahmen und Hinrichtungen durchgeführt wurden.

Krematorium

Leider konnten die Schülerinnen und Schüler den schauerlichsten Ort der KZ-Gedenkstätte, das Krematorium, wo die Leichen der Ermordeten und Entkräfteten verbrannt wurden, wegen Umbauarbeiten nicht besuchen. Doch die Geschichtslehrer versuchten, diesen grausamen Ort mithilfe von anschaulichen Erzählungen zu beschreiben. Auch die Nachbildung des Pferdestalls war nicht zugänglich. Dort waren – als medizinische Einrichtung getarnt – tausende sowjetische Soldaten von den Nazis durch Genickschuss getötet worden. Nach der eigentlichen Führung durch das Hauptlager blieb ausreichend Zeit, das Areal rund um das Lager zu erkunden, wie zum Beispiel den Steinbruch, wo sich im „Dritten Reich“ unzählige Menschen zu Tode arbeiten mussten.

Insgesamt gesehen war es eine Fahrt, die unsere Abschlussschüler bewegte und von der sie bleibende Eindrücke mitnehmen konnten. Nach der langen Zeit, in der wegen Corona keine Klassenfahrten stattfinden konnten, war es schön, wieder einmal eine gemeinsame Fahrt zu unternehmen. Dank gebührt Herrn Köster für die Organisation.

Andreas Reuter