Eine gute Woche nach den Osterferien war es endlich soweit: Die Fahrt ins Schullandheim begann für die Schülerinnen und Schüler der drei fünften Klassen am Mittwochmorgen vor unserer Schule. Für viele Schüler war es die erste Klassenfahrt, für manche waren es gar die ersten Übernachtungen ohne Eltern. Dementsprechend aufgeregt waren unsere Kids an diesem Morgen und auch vielen Eltern war die Spannung am Gesicht abzulesen.
Die Fahrt mit dem Reisebus hielt auch sofort Aufregung bereit, denn statt eines großen Fahrzeugs für alle musste das Reiseunternehmen zwei Busse schicken, was platzmäßig vor der Wolffskeel-Schule eine echte Herausforderung darstellte. Eine knappe Stunde später trafen alle Jugendlichen und ihre sechs betreuenden Lehrer auf der wunderschönen Burganlage Rothenfels am Main ein und hatten vor dem Mittagessen bereits Zeit, die Anlage ausführlich zu erkunden und später auch die Zimmer zu beziehen. Bis zu zehn Kinder teilten sich einen Raum! Allen war klar, dass dies eine spannende erste Nacht werden würde 😉.
Gestärkt von der ersten Mahlzeit ging es auch schon los mit den Aktionen der Klassen. Während die 5b am Nachmittag in der burgeigenen Küche mit Frau Kohlhepp und Herrn Leeming Brote backte, unternahm die 5g mit Frau Schejbal und Herrn Wettschureck eine Wanderung zu einem Bauernhof im Ort, wo sie unter der sehr geduldigen, ausdauernden und liebenswerten Führung der Schäferin junge Schafe streicheln durfte. Auch Pferde wurden bestaunt und als Highlight Wasserbüffel und Kühe mit Kartoffeln gefüttert. Selbst eher ängstliche Kinder fassten sich ein Herz und fütterten die Kühe schließlich aus der Hand, deren raue, kräftige Zungen bei allen für viel Heiterkeit sorgten. Die Klasse 5c verbrachte mit Frau Peter und Herrn Hay die Zeit bis zum Abend mit Teamspielen, welche schnell von eigenen Spielen wie Turnen, Tanzen und Fußball abgelöst wurden.
Die erste Nacht auf der Burg brachten alle Schülerinnen und Schüler gut hinter sich, Tränen konnten getrocknet werden und in der Gemeinschaft schafften es auch Kinder mit Heimweh bis zum nächsten Morgen. Mehr und oft auch weniger ausgeschlafen warteten nach einem sehr vielfältigen und leckeren Frühstücksbuffet weitere Aktionen auf die Fünftklässler. Nun wurden mit Hilfe von Bohrmaschinen, Feilen und Schablonen Bambusflöten gebaut und bespielt. Herr Hay erwies sich als Naturtalent, denn es gelang ihm als erstem ein kurzes Lied auf dem selbstgemachten Instrument zu spielen. Die Klassen wechselten sich im weiteren Verlauf des Tages mit den Aktionen ab, sodass die beiden Tage von einem abwechslungsreichen Programm geprägt waren. Auch Spaziergänge zu einem Spielplatz und eine Wanderung mit seeehr vielen Treppen waren Teil unseres Tages. Am zweiten Abend machte sich bei vielen Kindern die Müdigkeit stark bemerkbar, doch die Musikbox von Frau Peter weckte abends am Lagerfeuer wieder bei den meisten die Lebensgeister. Zu selbstgewählten Liedern wurde getanzt und gesungen, bis wir wegen der Nachtruhe und der Dunkelheit ins Bett mussten.
Es folgte eine überwiegend ruhige Nacht und das Zusammenräumen am letzten Morgen wurde von allen zügig und ohne Murren bewältigt. Der Bus (diesmal war es einer) brachte alle Teilnehmer innerhalb einer Stunde wieder zurück an die Schule, wo die Eltern ihre Kinder empfingen. Es war eine schöne Fahrt – viele sind näher zusammengewachsen und konnten einander von einer ganz anderen Seite kennen lernen.
Auch das ist Schule und dabei lernen wir genauso viel!
Sabine Schejbal









